Chronik

Am 16. September 1877 wurde in der damaligen Bräuwirtschaft, dem ehemaligen Gasthaus Mayr, die Freiwillige Feuerwehr Hainhofen gegründet. Die 18 Gründungsmitglieder wählten Anton Schurer zum Vereinsvorstand und Max Striegel zum ersten Kommandanten. Neben Anton Köhler sen. als "Spritzenmeister" setzte sich der Rest der aktiven Mannschaft aus zehn Angehörigen der "Spritzenmannschaft", vier "Steigern" sowie einem Signalisten, der für die Alarmierung (damals durch Trompetensignal) zuständig war, zusammen. Die Mitgliederzahl wuchs relativ schnell an; so zählte die Wehr im Jahre 1902, als sie ihr 25-jähriges Gründungsfest feierte, bereits 45 aktive Wehrmänner. Leider verfügt die Hainhofer Feuerwehr über keinerlei schriftliche Aufzeichnungen bis zum Jahr 1945.

 

Jahre nach dem 1. Weltkrieg

 

In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg erlebte die Wehr nochmals neuen Aufschwung. So besaß jeder Aktive eine persönliche Ausrüstung, die er zu Hause aufbewahrte. Neben zwei Saug- und Druckspritzen war auch noch eine fahrbare Holzleiter und ein Schlauchhaspelwagen vorhanden. Am 10. Juli 1927 feierte die Hainhofer Feuerwehr dann ihr 50-jähriges Gründungsfest. Im selben Jahr wurde auch die so genannte Sterbekasse eingeführt, die bis heute noch ihre Gültigkeit besitzt. Im Jahre 1928 errichtete man in Hainhofen die Wasserversorgung durch Rohrleitungen. Zur Verbesserung des Brandschutzes wurde ein weiterer Schlauchhaspelkarren nebst Standrohr und Schlüssel für Ober- und Unterflurhydrant angeschafft. Das ehemalige Gerätehaus an der Hainhofer Straße dürfte in seiner Grundform um die Jahrhundertwende erbaut worden sein. Einen Mast mit Aufzugsvorrichtung erstellte man ca. 1930 vor der Einfahrt des Gerätehauses, um das trocknen der Hanfschläuche zu erleichtern. Während des 2. Weltkrieges war die Hainhofer Wehr, wie auch andere Feuerwehren, zusätzlich in den Luftschutz eingebunden. Sie wurden unter dem Namen "Feuerschutzpolizei" geführt. Zur Bewältigung dieser Aufgaben bekam die Wehr eine Tragkraftspritze TS 8 zugeteilt, die man wegen ihrer Farbe auch "Parteispritze" nannte. Es war für die Maschinisten keine leichte Aufgabe, das Gerät zu starten und zu warten, denn die Technik war noch nicht ganz ausgereift.

 

Jahre nach dem 2. Weltkrieg

 

Nach dem 2. Weltkrieg verbesserte sich die Schlagkraft durch den Erwerb einer weiteren Motorspritze, welche die Wehr von der MAN Werksfeuerwehr erwarb.

Am 22. Juni 1952 feierte die Wehr das 75-jährige Gründungsfest mit der Weihe der Vereinsfahne. Anlässlich des Jubiläums wurde auch die neue Tragkraftspritze TS 6 (Fabrikat Ziegler) mit dazugehörigem Anhänger übergeben. Aufgrund der vielen zusätzlichen Gerätschaften musste das vorhandene Gerätehaus erweitert werden. Es erfolgte ein Anbau mit Schlauchtrockenturm in östlicher Richtung. Die Einweihung des Erweiterungsbaues wurde am 26. Oktober 1953 gefeiert. Ein Teil des Gebäudes diente auch als Abstellmöglichkeit für den Leichenwagen und für landwirtschaftliche Geräte, die von den Hainhofer Landwirten gemeinsam genutzt wurden.

Im Jahre 1957 musste man die TS 6 durch eine gebrauchte TS 8, die wiederum von der MAN günstig erworben werden konnte, ersetzen. Neun Jahre später, wurde diese Pumpe durch eine neue TS 8/8 mit Anhänger ersetzt.

Am 27. August 1972 war es soweit: die Hainhofer Feuerwehr nahm das Löschgruppenfahrzeug LF 8 (Fabrikat Hänschel Hanomag) in Betrieb. Die Hainhofer Feuerwehr gehörte außerdem zu den ersten Feuerwehren, deren Alarmierung über Funk erfolgte. Seit der Eingemeindung in die Großgemeinde Neusäß 1972 verstärkte sich die Zusammenarbeit unter den Ortsfeuerwehren wesentlich. Gemeinsame Übungsmaßnahmen, Großübungen und nicht zuletzt Festbesuche prägten die Zusammengehörigkeit noch weiter.

Im Jahre 1975  feierten die Vereine das 100-jährige Gründungsfest der Feuerwehren Neusäß, Schlipsheim, Westheim und Hainhofen sowie das 75-jährige Grundungsfest der Feuerwehr Hammel gemeinsam in Neusäß.

Am 19. Juli 1987 konnten wir im Garten des Vereinslokals Mayr das 110- jährige Gründungsfest begehen. Anlässlich des Jubiläums beschloss die Feuerwehr die Vereinsfahne zu restaurieren.

Durch die Anschaffung des Löschfahrzeuges und die ständig steigenden Anzahl an Zusatzausrüstungen erwies sich der Platz im bestehenden Gerätehaus bald als zu klein. Der Neubau des Feuerwehrhauses an der Ottmarshauser Straße mit Schulungsraum im Obergeschoss, Poststelle im Erdgeschoss sowie dem Schießstand für die Hainhofer Schützen im Keller konnte am 24. September 1988 seiner Bestimmung übergeben werden.

 

Das neue Löschfahrzeug LF 8/6

 

Zunehmende Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung sowie die steigenden Anforderungen im Bereich der technischen Hilfeleistung machten eine Neuanschaffung notwendig. Das inzwischen 20 Jahre alte Fahrzeug wurde durch ein modernes LF 8/6 der Firma Magirus ersetzt. Zu den wesentlichen Neuerungen und Vorteilen zählen der 600 Liter fassende Wassertank, integrierte Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum sowie die Ausrüstung für technische Hilfeleistung wie Stromerzeuger, Scheinwerfern, Motorsäge und diverse Werkzeuge.

Die Übergabe des Fahrzeuges feierten wir am 6. Dezember 1992 zusammen mit unseren Schlipsheimer Feuerwehrfreunden die das gleiche Fahrzeug von der Stadt Neusäß erhielten.

Am 19. und 20. Juli 1997 konnte sich die Wehr auf ihr 120-jähriges Gründungsfest freuen. Zusammen mit den Ortsvereinen und den Stadtteilfeuerwehren fand das gelungene Fest in der Maschinenhalle der Familie Ellenrieder statt.

Am 16. September 2001 erhielt die neue Tragkraftspritze TS 8/8 der Firma Rosenbauer, unter großem Interesse der Bevölkerung, ihren kirchlichen Segen. Sie ersetzt die 35 Jahre alte Tragkraftspritze und erleichtert dank eines modernen Elektrostarters besonders den Maschinisten die Tätigkeit. Die Anschaffungskosten wurden, wie von allen Ausrüstungsgegenständen auch, in vorbildlicher Weise durch die Stadt Neusäß übernommen.   

 

Der Verein wurde im Oktober 2013 unter der Nummer VR 201424 im Vereinsregister des Amtgerichts Augsburg eingetragen.